Montag, 3. Oktober 2016
8. Tag, 02.10.2016
Da ich ja erst in den frühen Morgenstunden ins Bett gekommen bin, schlafe ich heute lange.

Diesmal finde ich das ok.

Ich entscheide, den Tag zu genießen.
Gammel lange im Bett und auf der Couch. Es fühlt sich richtig an.

Nachmittags raffe ich mich auf und gehe eine lange Runde mit den Hunden.
Wir drei sind glücklich. Frische Luft, Wiesen, Wälder und die Sonne bricht sich Ihren Weg durch die Wolken
Ein Spaziergang in der Natur tut immer gut. Niccht nur den Hunden, auch mir.

Langsam muss ich mir Gedanken über meine berufliche Zukunft machen.
Nach dem letzten gescheiterten Arbeitsversuch wäre es besser, etwas anderes zu machen.
Aber was? Ich kann mich nicht entscheiden.

Ich atme die frische Landluft tief ein und verschiebe die beruflichen Gedanken.
Heute möchte ich nur diesen Tag genießen...

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Sonntag, 2. Oktober 2016
7. Tag, 01.10.2016
Heute gilt es für mich, eine Feuerprobe zu bestehen.

Eine gute Freundin hat morgen Geburtstag und möchte mit mir reinfeiern.
Für mich bedeutet dass puren Stress und viele offenen Fragen.
Zunächst werde ich durch die Einladung gezwungen, meine Couch zu verlassen und an der Außenwelt teilzunehmen.
Bin ich dem überhaupt gewachsen?
Jede menge offene Fragen geistern durch mein Hirn... Was ist, wenn ich eine Panikattacke bekomme und plötzlich weg will? Was ist, wenn ich einen Weinkrampf bekomme? Werde ich uns den Abend ruinieren?
Ich weis nicht, wohin sie mit mir gehen will.... was ist, wenn dort viele Menschen, räumliche Enge ist oder es sehr laut ist? Werde ich das ertragen können?
Es wäre mir peinlich, wenn andere mitbekommen, dass es mir schlecht geht. Besonders unangenehm ist, dass ich nie genau weis, wann ich Panik bekomme oder weinen muss...

Ich entschließe mich, der Freundin reinen Wein einzuschenken und versichere ihr, dass ich gerne mit ihr weggehen werde aber es ebenfalls sein kann, dass ich plötzlich raus muss. Nachdem ich das jetzt offen ausgesprochen habe, bin ich erstaunt, dass sie Verständnis zeigt.

Wir vereinbaren, es einfach auszuprobieren und zu gucken, was passiert.
Dadurch ist für mich der Druck raus und ich kann tatsächlich den Abend entspannt geniessen.

Als ich später nach Hause fahre, bin ich froh, dem Abend eine Chance gegeben zu haben. Alles ist gut gegangen, keine Panikattacke, nur leichte Angstzustände.

Heute war ein guter Tag und ich bin stolz auf mich, dass ich es versucht habe, getreu dem Motto: wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat bereits verloren....

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6. Tag, 30.09.2016
Als ich heute aufstehe, finde ich auf dem Handy Nachrichten des Zimmer-Interessenten. Er hat sich mitten in der Nacht für sein Nichterscheinen entschuldigt und fadenscheinige Erklärungen dazu abgegeben.
Er möchte einen neuen Besichtigungstermin ausmachen.
Ich entscheide, meinem Bauchgefühl zu vertrauen. Dieser Mensch wird mir nicht guttun!
Daher gibt es keine zweite Chance.

Ich bin stolz auf mich, dass diesmal meine Menschenkenntnis über meine Gutmütigkeit gesiegt hat.

Es wird andere Interessenten für das Zimmer geben. Zumal gemeinsames Wohnen ja voraussetzt, dass die Chemie stimmt. Ich bin überzeugt davon, dass es für mich eine Lösung geben wird.

Den Rest des Tages mache ich mir Gedanken über Sparmöglichkeiten in meinem Leben und entscheide, hier in den nächsten Tagen eine neue Kategorie dafür anzulegen.

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Freitag, 30. September 2016
5. Tag, 29.09.2016
Als ich heute aufstehe, fühle ich mich schon bleischwer.
Der Interessent will sich heute das Zimmer ansehen. Das bedeutet: Aufräumen!!
Ich weis nicht, ob ich so viel Energie habe. Aber jemanden so ins Haus lassen? Nein!!
Schon allein der Keller. Der Keller ist ein Gemisch aus veralteten, geplanten, zukünftigen und momentanen Projekten. Und so sieht er auch aus.....
Ich entscheide, dass ich zunächst die Morgenrunde mit den Hunden gehen werde und mich dann dem Problem stellen werde.
Die Überreste der bereits abgeschlossenen Projekte werde ich in den Vorratsraum stellen. Dann kann ich für die gesammelten Reste direkt Sperrmüll bestellen.
Zukünftige Projekte kommen an die Werkbank und die momentanen Projekte werden direkt an der Kellertreppe gesammelt.

2 Stunden später bin ich fertig. Die Aufteilung war gut. Endlich sehe ich, was ich überhaupt an Materialien habe.
Bei einer Tasse Kaffee fülle ich die Sperrmüll-Karte aus. Die anderen Dinge, die ich nicht mehr benötige, werden fotografiert und direkt ins Internet zum Verkauf gestellt. Direkt erledigen, nichts mehr auf die lange Bank schieben!

Mein Zeitplan für den heutigen Tag ist gut. Ich bin rechtzeitig fertig.
Leider ist der Interessent nicht zuverlässig. Trotz mehrfacher Zusagen, er käme jetzt direkt, kommt er nicht bei mir an.
Nach insgesamt 5 Stunden Wartezeit sage ich ihm ab. Wer so unzuverlässig ist, ohne eine gute Ausrede, mit dem möchte ich nicht zusammen wohnen.

Trotz allem bin ich mit dem Tag zufrieden. Endlich ist mein Haus aufgeräumt.
Jetzt habe ich es einfacher, wenn ich Schraubendreher und co. brauche. Außerdem habe ich viele Baumaterialien gefunden, die ich eigentlich kaufen wollte. Jetzt kann ich mir das Geld und die Zeit im Baumarkt sparen.

Ich lasse mich durch das Nichterscheinen des Interessenten nicht mehr entmutigen. Habe mir noch andere Zielgruppen überlegt und werde das morgen in die Wege leiten. Mal sehen, ob und wer sich dann meldet.
Es bleibt spannend....

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Mittwoch, 28. September 2016
3.Tag, 27.09.2016
Wie soll es jetzt weitergehen?
Meine Tochter ist ausgezogen, das Zimmer steht leer und ich habe finanzielle Sorgen.

Ich entscheide am frühen Morgen, dass ich das Zimmer möblieren werde. Dann kann ich untervermieten.
Doch woher soll ich Möbel nehmen, wenn ich nicht einfach in den Möbelmarkt fahren kann? Für den Möbelmarkt habe ich momentan kein Geld....

Ich besinne mich auf meine Challenge und entschließe, meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Schließlich will ich ja sowieso der Konsumgesellschaft etwas entsagen, da paßt das Einrichten eines Zimmers ohne Geld gut ins Konzept.

Zum ersten Mal seit Jahren gehe ich mit offenen Augen durch meinen Keller. Ich finde: Nagelneue Bilderrahmen , einen Ganzkörperspiegel, zwei Regale, eine Stand-Garderobe, einen Sitzhocker, ein Kunst-Schaffell und einen kleinen Couchtisch. Alle Sachen sind fast neu, passten nur nicht ins Farbkonzept oder standen oben im Weg herum.
Das ist doch schon ein guter Anfang.

Auf dem Weg ins ehemalige Kinderzimmer fällt mir noch ein, dass ich im Nähzimmer zwei Kommoden stehen habe, ich nutze aber nur eine davon.
Schnell räume ich auch die bisher nichtgenutze Kommode ins freie Zimmer.
Jetzt fehlt nur noch ein Schreibtisch. Bei einer Tasse Kaffee überlege ich, wie ich dieses Problem lösen kann. Dann fallen mir die zwei Holzböcke ein, die unbenutzt im Gartenhaus ihr Dasein fristen. Im Keller findet sich auch noch die Dose mit den Resten von weissem Türlack.
Ein Hoch auf meine Antriebslosigkeit, denn eigentlich sollte die Dose schon lange entsorgt sein.
Schnell breite ich im Garten Zeitungspapier aus und streiche die Holzböcke mit der weissen Farbe. Eine halbe Stunde später habe ich zwei schöne moderne Tischböcke.
Im Keller war doch auch noch die weisse Spannplatte? Ich trage die Platte nach oben und lege sie auf die Holzböcke. Perfekt! Ein neuer moderner weisser Schreibtisch steht vor mir.

Stolz blicke ich durch den Raum. Vor dem Bett liegt das Kunst-Schaffell, daneben der Couchtisch, die Kommode neben dem Spiegel, die Garderobe steht an der Wand und unter dem Fenster der Schreibtisch. Innerhalb von 5 Stunden hat sich das leere Zimmer in einen gemütlich eingerichteten Raum verwandelt. Und alles ohne einen Cent auszugeben.
Jetzt kann ich ohne Bedenken Fotos davon machen und versuchen, einen Untermieter zu finden.

Ich bin gespannt, ob bzw. wer demnächst bei mir wohnen wird.

Heute hat es sich wirklich gelohnt, von der Couch aufzustehen.

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Dienstag, 27. September 2016
Tag 2, 26.09.2016
Es ist soweit. Meine Tochter hat ihre letzten Sachen geholt. Ausgezogen!
Auf der einen Seite freue ich mich. Sie hat ihre erste eigene Wohnung, ihr eigenes Reich.
Auf der anderen Seite fühle ich mich schlagartig einsam. Niemand mehr da, mit dem ich mich abends unterhalten kann. Niemand der mich in meiner Routine und bei meinem Selbstmitleid stört.

Ich verdränge diese Gedanken schnell und wende mich praktischen Dingen zu. Was mache ich jetzt mit dem leeren Zimmer? Und wie soll ich jetzt finanziell über die Runden kommen?
Ich erinnere mich an die Regeln meiner selbstgesetzten Challenge.. Sparen, Umwelt schonen, Konsumverzicht....
Auf einer großen Internet-Plattform finde ich ein schönes Holzbett, dass zu verschenken ist. Sogar in der gleichen Stadt, in der ich wohne. Schnell frage ich an, ob das Bett noch zu haben ist.

Es ist noch da. Prima!
Das Bett wird mit Lattenrost ohne Matratze abgegeben. Kein Problem. Eine Matratze habe ich noch von meinem Gästebett über.
Schnell springe ich ins Auto und hole das Bett ab. Da ich kaum Geld habe und nichts zahlen kann, schenke ich der Dame als Dankeschön einen meiner selbstgenähten Leseknochen. So komme ich mir nicht ganz so armselig vor. Zu meinem grossen Erstaunen freut sich die Bett-Abgeberin sehr und schliesst mich spontan in die Arme.
Ich bin stolz, dass ich jemand anderem auch eine kleine Freude machen konnte.

Auch wenn mich zu Hause meine Couch verschmitzt anlacht, lade ich das Bett direkt aus und fange sofort mit dem Aufbau an.
Im Bewegungs-Fluss bleiben, ist gerade mein Motto. Zum einen ist das Zimmer dann nicht mehr so leer, zum anderen bedeutet ein aufgebautes Bett, dass ich das Zimmer ab sofort möbliert vermieten kann.

Nachdem ich das Bett aufgebaut habe und die Gästebett-Matratze rübergebracht habe, betrachte ich stolz mein Werk.

Tag 2 meiner Challenge endet für mich mit einem guten Gefühl.
Ich habe unsere Überflussgesellschaft gut genutzt, in dem ich ein sehr schönes Holzbett geschenkt bekommen habe.
Habe jemandem mit einem selbstgenähten Leseknochen eine Freude gemacht.
Geld gespart, weil ich kein neues Bett im Möbelmarkt gekauft habe.

Zufrieden mit mir und der Welt gehe ich heute auf meine Couch und verbringe noch eine gemütliche Stunde darauf, bevor ich einschlafe....

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Sonntag, 25. September 2016
Tag 1, 25.09.2016
Es geht schon gut los. Mein Kopf platzt. Migräne-attacke vom Feinsten. Der Tag besteht aus einem Gemisch von überlauten Geräuschen und blendender Helligkeit, die in den Augen schmerzt und Schüttelfrost.

Es gibt nur eine Möglichkeit, dieser Pein zu entfliehen. Eingekuschelt unter 3 Decken (bei 24 Grad Zimmertemperatur), mit Heizdecke im Nacken versuche ich mich möglichst wenig zu bewegen.

Keine Chance heute die Couch zu verlassen. Ich mache meinem Blognamen alle Ehre.

Soll ich mein Experiment aufgeben? Ist das der Wink des Schicksals?

Aufgeben? Ich nicht. Das Leben ist schön, nur heute nicht. Ich akzeptiere die Migräne als Zeichen besser auf mich zu achten. Ein kleiner Rückschlag, kein Grund zum Aufgeben.

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Sonntag, 25. September 2016
Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht finden
Wo will ich denn überhaupt hin? Will ich nur meine Couch verlassen oder etwas bewirken? Es wird Zeit mir Gedanken zu machen, wo ich denn in 365-Tagen sein will...

Ich will:
- gesünder leben
- reisen
- nachhaltig leben
- Geld sparen, in dem ich konsumverzicht betreibe
- Spass haben
- Achtsam sein
- Umweltschutz betreiben

Schöne Ziele, aber irgendwie zu unklar. Was bedeutet *gesünder leben* genau? Was ist *achtsam sein*?
Mir fällt auf, dass ich meine Ziele genauer definieren muss.
Eine neue Herausforderung...

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Wo stehe ich jetzt?
Istzustand am 24.09.2016:
Wie mein Blog-Name bereits sagt, bin ich zu einem Couchpotato mutiert.

Krankgeschrieben seit über einem Jahr mit Burn-out, geschieden, 2 Hunde, eine erwachsene Tochter die gerade auszieht. Die Couch hat sich zu meinem Lieblingsplatz entwickelt. Hier habe ich meine Ruhe, der Fernseher berieselt mich und gaukelt mir Gesellschaft vor. Nur die Hunde locken mich noch von meiner Couch runter.

Kein Antrieb mehr. Der Job ist eine Tretmühle, in der ich hin- und her geschubst werde. Das Geld reicht nicht. Ich weine viel. Verziehe mich auf meine Couch.....

Ich war mal anders. Habe auf meine Ernährung geachtet, Umweltschutz war mir wichtig, Nachhaltig leben, ich wollte die Welt bewahren, achten, was wir haben, meinen Kindern und Enkeln eine etwas bessere Welt hinterlassen. Wo bin ICH geblieben?

Jetzt ist mir alles zu anstrengend. Warum soll ich Umweltschutz leben, wenn die Müllgesellschaft mir die bequemen Tonnen vors Haus stellt? Warum Tierschutz, wenn die Industrie Massentierhaltung propagiert? Alles bequem. Ich als einzige kann ja doch nichts ändern....

Wirklich nicht? Vielleicht kann ich nicht die Welt verändern, aber ich kann MEINE Welt verändern. Die Möglichkeiten, die ICH habe, nutzen. Als Beispiel vorangehen.

Die nächsten 365-Tage werde ich versuchen MEINE Welt zu ändern, dem Konsum entsagen, auf meine Gesundheit achten, Respektvoll werden....
kurz:

ich werde meine Couch verlassen und eine 365-Tage-Challenge mit mir selber machen. Mal sehen, wie weit ich komme....

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