Montag, 3. Oktober 2016
9. Tag, 03.10.2016
Feiertag! Tag der deutschen Einheit!

Ich versinke in der Vergangenheit. Als die Mauer fiel, war meine Welt noch in Ordnung.
Ich hatte noch Träume... was ist daraus geworden?

Nachdenklich lasse ich den Tag vorbeiziehen. Wie schnell die Zeit vergeht

Was wollte ich erreichen als ich jung war? Partner, Haus, Kind...
Diese Ziele habe ich erreicht. Und jetzt? Der Partner weg, das Kind groß, nur das Haus ist mir geblieben.
Leider auch die Schulden davon. Ich bin an dieses Haus gebunden, kann es nicht verkaufen, will es auch nicht behalten
Das Haus sollte ein gemütliches Heim sein, etwas wo man gerne *nach Hause* kommt.
Wenn ich jetzt nach Hause komme, sehe ich nur Leere.. und Arbeit. Arbeit, die mich auch noch Geld kostet.
Fussockel die darauf warten, angebracht zu werden. Laminat, welches verlegt werden möchte. Wände, die auf einen neuen Anstrich warten.
Kein Lachen schallt durch die Räume...
So hatte ich mir mein Leben nicht vorgestellt.

Dazu noch meine Arbeit. Alle meinen, ich soll zufrieden sein. Habe einen sicheren Job im Büro.
Warum versteht keiner, dass mich das nicht erfüllt? Mit Abheften und Email-Schreiben kann man nichts verändern.
Verschwendete Lebenszeit, die ich an einem Ort verbringe, an dem ich nicht sein will. Im Büro...
Noch dazu reicht das Geld nicht, um ein sorgenfreies Leben zu führen.
Dafür kann zwar mein Arbeitgeber nichts, weil das Problem in der Hausfinanzierung liegt.
Trotzdem nehme ich das Übel. Wenn ich schon eine Arbeit mache, die ich nicht machen möchte, sollte doch wenigstens etwas positives für mich dabei rauskommen...

Bin ich zu anspruchsvoll?
Ich mache einen Job, den ich nicht leiden kann, um etwas zu bezahlen, was ich alleine gar nicht haben will...
Die anderen sagen, ich soll dankbar sein, eine sichere Stelle zu haben. Sollte ich das wirklich?
Ich habe ein schlechtes Gewissen, nicht dankbar sein zu können, verstehe gleichzeitig nicht, warum mich die anderen nicht verstehen.

Ich bin bald 50. War das jetzt alles? Müsste da nicht noch etwas kommen?
Als ich jung war, wollte ich immer Reisen, etwas von der Welt sehen. Was ist daraus geworden?
Ein paar Pauschalurlaube, in denen man sich vom Hotelzimmer zum Strand bewegt hat.

Die Welt ist doch so gross... da muss es doch noch mehr geben...

Ich lasse diesen Gedanken erst mal Raum in meinem Kopf.
Mal sehen, was ich daraus machen kann...

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Kleiner Rat
Da ich es selbst hinter mir habe würde ich dir folgendes vorschlagen:
1. Du gehst zu deinem Hausarzt. Besorgst dir ein Rezept für die Psychotherapie (Grund: Depression). Der Psychotherapeut sollte evtl. ein " kognitiver Verhaltenstherapeut" sein. Leider sind Psychotherapeuten sehr gefragt, aber es gibt eine Hotline. Dein Hausarzt kennt sich aus.
Es ist sehr viel hilfreicher seine Probleme mit einer Fachperson zu besprechen, als gute, ferne, Ratschläge über einen Blog oder von Freunden einzuholen.
Wohnte vor kurzem bei einem Bekannten, der sein Haus wg. einer Erbengemeinschaft auch nicht abstoßen konnte und nun seit 10 Jahren Gefangener dieses Hauses ist. Schreibe gerade darüber "Kurt".
An dir die nächsten Schritte zu tun.

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Vielen Dank für die Ratschläge. Ist aber bereits alles geschehen. LG

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