Mittwoch, 28. September 2016
3.Tag, 27.09.2016
Wie soll es jetzt weitergehen?
Meine Tochter ist ausgezogen, das Zimmer steht leer und ich habe finanzielle Sorgen.

Ich entscheide am frühen Morgen, dass ich das Zimmer möblieren werde. Dann kann ich untervermieten.
Doch woher soll ich Möbel nehmen, wenn ich nicht einfach in den Möbelmarkt fahren kann? Für den Möbelmarkt habe ich momentan kein Geld....

Ich besinne mich auf meine Challenge und entschließe, meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Schließlich will ich ja sowieso der Konsumgesellschaft etwas entsagen, da paßt das Einrichten eines Zimmers ohne Geld gut ins Konzept.

Zum ersten Mal seit Jahren gehe ich mit offenen Augen durch meinen Keller. Ich finde: Nagelneue Bilderrahmen , einen Ganzkörperspiegel, zwei Regale, eine Stand-Garderobe, einen Sitzhocker, ein Kunst-Schaffell und einen kleinen Couchtisch. Alle Sachen sind fast neu, passten nur nicht ins Farbkonzept oder standen oben im Weg herum.
Das ist doch schon ein guter Anfang.

Auf dem Weg ins ehemalige Kinderzimmer fällt mir noch ein, dass ich im Nähzimmer zwei Kommoden stehen habe, ich nutze aber nur eine davon.
Schnell räume ich auch die bisher nichtgenutze Kommode ins freie Zimmer.
Jetzt fehlt nur noch ein Schreibtisch. Bei einer Tasse Kaffee überlege ich, wie ich dieses Problem lösen kann. Dann fallen mir die zwei Holzböcke ein, die unbenutzt im Gartenhaus ihr Dasein fristen. Im Keller findet sich auch noch die Dose mit den Resten von weissem Türlack.
Ein Hoch auf meine Antriebslosigkeit, denn eigentlich sollte die Dose schon lange entsorgt sein.
Schnell breite ich im Garten Zeitungspapier aus und streiche die Holzböcke mit der weissen Farbe. Eine halbe Stunde später habe ich zwei schöne moderne Tischböcke.
Im Keller war doch auch noch die weisse Spannplatte? Ich trage die Platte nach oben und lege sie auf die Holzböcke. Perfekt! Ein neuer moderner weisser Schreibtisch steht vor mir.

Stolz blicke ich durch den Raum. Vor dem Bett liegt das Kunst-Schaffell, daneben der Couchtisch, die Kommode neben dem Spiegel, die Garderobe steht an der Wand und unter dem Fenster der Schreibtisch. Innerhalb von 5 Stunden hat sich das leere Zimmer in einen gemütlich eingerichteten Raum verwandelt. Und alles ohne einen Cent auszugeben.
Jetzt kann ich ohne Bedenken Fotos davon machen und versuchen, einen Untermieter zu finden.

Ich bin gespannt, ob bzw. wer demnächst bei mir wohnen wird.

Heute hat es sich wirklich gelohnt, von der Couch aufzustehen.

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